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Ein Königreich für eine Klarinette!
3. Kammerkonzert
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Details
Johann Sebastian Bach
Italienisches Konzert BWV 971(Finale)
Bearbeitung für Klarinettenquartett von Franck Amet
Eugène Bozza
Ballade für Bassklarinette und Klavier
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzertstück für Klarinette, Bassetthorn und Klavier d-Moll op. 114
Robert Schumann
Fünf kanonische Studien op. 56
Bearbeitung für zwei Klarinetten, Bassetthorn und Bassklarinette von Jost Michaels
Robert Schumann
Sechs Klavierstücke in Kanonischer Form op. 56
Bearbeitung für Klarinette, Bassetthorn und Klavier von Jost Michaels
Isaac Albéniz
Drei Sätze aus den Suiten española, Iberia und Chants d’Espagne
Bearbeitung von Franck Amet
„Ein Königreich für eine Klarinette!“ – Mit freundlichem Dank an den eigentlich ganz unfreundlichen Richard III. für die schöne Steilvorlage rollen die vier Klarinettist*innen der Bielefelder Philharmoniker ihrem Instrument den roten Teppich aus. Und spannen einen zeitlich wie räumlich beeindruckenden Bogen, um das „Königreich“ denn auch angemessen zu bebildern. Da wäre zunächst einmal das Italienisches Konzert von Johann Sebastian Bach, der – aber Moment mal, die Klarinette war doch zu Bachs Zeiten noch gar nicht so richtig erfunden? Richtig, aber in der Musik ist und war es von jeher beliebte Praxis, „alte Weisen“ neu zu erfinden. Das reicht vom Parodie-Verfahren in der Barockzeit bis zu den immer wieder variierten Jazz-Standards und Cover-Versionen unserer Tage. So erklingt im Kammerkonzert dieses Bach‘sche Werk auf eine Weise, wie sie zu seinen Lebzeiten technisch unmöglich und infolgedessen nie zu hören war, nämlich arrangiert für vier Klarinetten. Von der Idee her gar nicht so weit von Bach entfernt: Das „Konzert nach italienischem Gusto“ sollte die zahlreichen Klangfarben des Orchesters auf einem zweimanualigen Cembalo nachahmen.
Etwa um 1770 wurde von den Passauer Brüdern Mayrhofer das Bassetthorn erfunden, eine Klarinette mit größerem Bassumfang und ursprünglich gebogenem Korpus. Auch wenn er in diesem Konzert nicht „zu Wort“ kommt: Mozart, ohnehin ein Verehrer der zu seiner Zeit ganz neuen Instrumentenfamilie, liebte das Bassetthorn fast noch mehr als die Klarinette, wovon etliche seiner Spätwerke Zeugnis ablegen. – Felix Mendelssohn Bartholdy empfand ihm das spätestens dann nach, als er sich 1831 mit dem Münchner Klarinettisten Heinrich Bärmann anfreundete. Ihm widmete der 22-jährige seine beiden Konzertstücke für Klarinette, Bassetthorn und Klavier, die als launige Miniaturen nicht nur Mendelssohns kompositorisches Genie ausstellten, sondern auch diejenige des Virtuosen Bärmann.
Robert Schumann schrieb seine Sieben Klavierstücke in Fughettenform im Mai 1853 in Düsseldorf und vermutlich beschäftigte er sich ganz bewusst mit dieser barocken Gestaltungsform, um eine Krise künstlerisch zu bekämpfen – es war das letzte Jahr seiner kreativen Tätigkeit, bevor sein Gesundheitszustand sich entscheidend verschlechterte. Jost Michaels arrangierte sie für Klarinettenquartett, das analog zum Streichquartett neben zwei Klarinetten ein Bassetthorn sowie eine Bassklarinette vorsieht.
Schumanns fünf Stücke in kanonischer Form op. 56 loteten die klanglichen Möglichkeiten des sogenannten Pedalflügels aus, eines Instruments, das eigentlich aus zweien besteht: Ein Flügel ist unter dem anderen positioniert und wird mit Fußpedalen bedient. Auch sie erklingen in einer Bearbeitung – nämlich für Klarinette, Bassetthorn und Klavier
Als Eugène Bozza 1939 die Sonate für Bassklarinette und Klavier schrieb, war er bereits seit einem Jahr Dirigent an der Pariser Opéra-Comique, ein Amt, das er weitere neun Jahr ausüben sollte. In seinen zahlreichen Kompositionen zeigte er eine Vorliebe für Blasinstrumente, insbesondere für das Saxofon, was ihm als Alleinstellungsmerkmal zu einiger Berühmtheit verhalf.
Die Suiten espanola, Iberia und Chants d’Espagne gehören zu den berühmtesten Werken des spanischen Komponist Isaac Albéniz. Die Folklore seiner Heimat lag ihm am Herzen und er ließ sich gern von ihr inspirieren, namentlich in den für Klavier geschriebenen Suiten española und Iberia.
Die transkribierte Franck Amet für Klarinettenquartett, woraus drei Sätze im Konzert erklingen.
Audienz beendet? Nur vorübergehend. „Ein Leben ohne Klarinette ist möglich, aber sinnlos.“ Frei nach – nein, nicht Shakespeare, sondern Loriot.
- Erster Termin war am 16.12.2024
- Spielort Rudolf-Oetker-Halle Lampingstr. 16 33615 Bielefeld
Auf der Bühne
Das Team
Anfahrt
Rudolf-Oetker-Halle
Die Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld ist ein beeindruckendes Konzerthaus, das für seine herausragende Akustik bekannt ist. Sie wurde 1930 erbaut und ist ein architektonisches Juwel im Stil der Neuen Sachlichkeit. Die Halle bietet Platz für etwa 1.500 Besucher und ist ein beliebter Veranstaltungsort für klassische Konzerte, Opern und andere kulturelle Events. Besonders geschätzt wird die warme Atmosphäre und die Klangqualität, die Musiker und Publikum gleichermaßen begeistert. Zentral gelegen, ist die Rudolf-Oetker-Halle gut erreichbar und ein kultureller Höhepunkt der Stadt.