Gábor Takács-Nagy
Dirigent & Violine
Biografie
Der in Budapest geborene Gábor Takács-Nagy begann bereits als Achtjähriger Violine zu studieren. 1979 gewann er als Student der Franz Liszt Akademie den Ersten Preis bei der Jeno Hubay Violin Competition. Später setzte er sein Studium bei Nathan Milstein fort. Seine Kammermusikdozenten in dieser Zeit waren Ferenc Rados, András Mihaly, Zoltán Székely, Sándor Végh und György Kurtag. Er war Gründungsmitglied und Leiter des renommierten Takács Quartet (1975 – 1992) und arbeitete mit Lord Menuhin, Sir Georg Solti, Isaac Stern, Mstislav Rostropovitch, Paul Tortelier, Gidon Kremer und András Schiff zusammen und wurde regelmäßig von Sviatoslav Richter zu seinen Festivals eingeladen. Von seiner Zeit mit dem Takacs Quartet gibt es zahlreiche Aufnahmen für Decca and Hungaroton. 1996 gründete er das Takács Piano Trio, mit dem er die weltweit ersten Aufnahmen von Werken der ungarischen Komponisten Franz Liszt, Lászlo Lajtha und Sandor Veress machte.
1998 baute er das Mikrokosmos Streichquartett mit seinen Landsmännern Zoltan Tuska, Sandor Papp und Miklos Perényi auf. Zehn Jahre später nahmen sie den gesamten Zyklus von Bartoks Streichquartetten auf und gewannen den »Excellencia«-Preis des Pizzicato Magazins. 1982 wurde Gábor Takács-Nagy der Liszt Preis verliehen. Er gilt heute als einer der authentischsten Vertreter ungarischer Musik, insbesondere der Musik von Béla Bartok.
2002 wandte sich Gábor Takács-Nagy dem Dirigieren zu. 2005 gründete er sein eigenes Streicher-Ensemble, die Camerata Bellerive, zugleich das Residenzorchester des Festivals de Bellerive in Genf. 2006 wurde er musikalischer Leiter des Weinberger Kammerorchesters und ein Jahr später des Verbier Festival Kammerorchesters (VFKO), das jährlich beim Verbier Festival und in zahlreichen Europäischen und Asiatischen Städten auftritt. Mit dem VFKO arbeitete Gábor Takács-Nagy regelmäßig mit Künstlern wie Martha Argerich, Joshua Bell, Jean-Yves Thibaudet, Vadim Repin und Emmanuel Ax sowie den Sängern Frederica von Stade, Barbara Bonney und Angelika Kirschlager zusammen. 2011 wurde die Aufführung von Beethovens 2. Klavierkonzert und Schostakowitschs Konzert für Klavier, Trompete und Streicher mit Martha Argerich, David Guerrier und dem VFKO auf DVD veröffentlicht. Gábor Takács-Nagy war musikalischer Leiter des MAV Symphony Orchestra Budapest (2010-2012), mit dem er die weltweit Erste Aufnahme des Bards of Wales-Oratorium von Karl Jenkins produzierte. Seit 2011 ist er Kapellmeister der Manchester Camerata, ein renommiertes britisches Kammerorchester und seit 2012 Erster Gastdirigent des Budapest Festival Orchesters. 2013 wurde er zum »Principal Artistic Partner« des Irischen Kammerorchesters ernannt.
Gábor Takács-Nagy ist ein sehr engagierter und gefragter Kammermusikdozent. Er ist Professor für Streichquartett an der Haute Ecole de Musique in Genf und Vorsitzender des Royal Northern College of Music in Manchester. 2012 wurde Gábor Takács-Nagy zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt und 2017 bekam er den prestigeträchtigen Béla Bartók-Ditta Pásztory Preis. (Stand: November 2024)
Gábor Takács-Nagy war an folgendem Konzert der Bielefelder Philharmoniker beteiligt:
Spielzeit 2018/19
5. Symphoniekonzert
© Miguel Bueno