Hopes & Fears

Maria Baptist ist Pianistin und Komponistin zugleich. Ihre Musik wird als »hochemotional, berührend und lebendig wie das Leben selbst« beschrieben. Stilistisch beweist sie dabei, »wie durchlässig die Grenze zwischen Jazz und Klassik sein kann«. In ihrem aktuellen Programm Hopes & Fears gräbt sich die Musikerin geradezu in ihr Klavier hinein. Ein  Motiv sticht heraus. Tonwiederholungen kommentieren das Geschehen. Klagende Laute mischen sich in der linken Hand mahnend dazu. Ein Kreisen, eine erste kleine Kulmination.  Doch Maria Baptist ist auch imstande, den Bruch zu wagen. Neu muss sich das Puzzle aus zirkulierenden Tonsplittern, Melodiefragmenten und bald überraschend leuchtenden Harmonieakkorden zusammensetzen. Gemeinsam versinken wir in den virtuosen Ton-Strudel dieser Schöpfungen. Immer scheint Maria Baptist dabei eine Geschichte zu erzählen. Geschichten voller Höhen und Tiefen. Wie aus dem Unterbewusstsein geraten sie in den Fokus, werden von zwei Händen gewissermaßen zu einer eigenen Sprache auf 88 Tasten geformt. Aus angstvollen, skeptischen Moll-Gefilden bäumt sich diese Musik irgendwann auf, packt sich symbolisch an die eigenen Haare. Und befördert sich aus dem Sumpf der Vergangenheit früherer Traumata! Jazz-Narration, quasi in Sonatenform. Aus dem Dunkel ins Licht. Faszinierend virtuose Klaviermusik.

Foto © Maria Baptist Music