Boris Giltburg
Piano
Biografie
Der in Moskau geborene israelische Pianist wird weltweit als äußerst sensibler, einfühlsamer und fesselnder Interpret gelobt. Kritiker lobten seine »singende Linie, die Vielfalt des Anschlags und die breite dynamische Palette, die zu großen Energieschüben fähig ist« (Washington Post), sowie seinen leidenschaftlichen, erzählerischen Ansatz bei der Aufführung: »Das Wechselspiel von geistiger Ruhe und emphatischem Engagement ist fesselnd, und man könnte sich keine erhellendere, lyrischere oder phrasenreichere Interpretation wünschen« (Süddeutsche Zeitung).
In den letzten Jahren hat sich Giltburg eingehend mit großen Komponisten beschäftigt und sich dabei auf die Werke von Beethoven, Ravel und Rachmaninow konzentriert. Anlässlich des Beethoven-Jubiläums im Jahr 2020 hat er ein einzigartiges Projekt gestartet, bei dem er alle 32 Klaviersonaten Beethovens über das ganze Jahr hinweg aufnimmt und filmt und darüber bloggt. »Diese Interpretationen sind enorm vergnüglich und manchmal eine Offenbarung... Giltburgs Pianismus ist ideal für den späten Beethoven geeignet« (Fünf Sterne, BBC Music Magazine). Er hat auch die gesamten Konzerte mit Vasily Petrenko und dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra aufgenommen, war in der BBC-Fernsehserie Being Beethoven zu sehen und hat sowohl Konzerte als auch Sonaten in Konzerten aufgeführt.
In den Jahren 2021-2023 erkundet Giltburg das Gesamtwerk von Maurice Ravel, wobei er die Solowerke gemeinsam mit Bozar, Flagey und dem Amsterdamer Muziekgebouw und den gesamten Zyklus in Wigmore aufführt (einschließlich der Violinsonaten mit Alina Ibragimova). Außerdem spielt er die Ravel-Konzerte mit dem Orchestre National de France/Macelaru bei Bozar, mit Brussels Philharmonic/Prieto bei Flagey und mit dem Residentie Orkest/Bihlmaier im Concertgebouw.
Giltburg ist weithin als einer der führenden Rachmaninov-Interpreten anerkannt: »Seine Originalität entspringt einer Konvergenz von Herz und Verstand, die sich auf eine makellose Technik stützt und von einer tiefen und beständigen Liebe zu einem der größten Komponisten und Pianisten des 20. Jahrhunderts« (Gramophone). Im Jahr 2023, dem Jahr des 150-jährigen Jubiläums von Rachmaninov, wird Giltburg seine Einspielung von Rachmaninovs Solowerken fortsetzen und die letzte Scheibe seines gefeierten Rachmaninov-Konzertzyklus veröffentlichen. Zu diesem Anlass spielt Giltburg Rachmaninov-Konzerte mit Sakari Oramo und dem BBC Symphony Orchestra im Barbican, mit Tomáš Netopil und der Tschechischen Philharmonie im Rudolfinum, mit Nicholas Collon und dem Finnish Radio Symphony Orchestra sowie den gesamten Zyklus mit den Brüsseler Philharmonikern und Giancarlo Guerrero im Flagey. Mit Rachmaninow konzertierte er unter anderem in der Stuttgarter Liederhalle, der Düsseldorfer Tonhalle, der Birmingham Town Hall, der Spivey Hall in Atlanta und bei der Philadelphia Chamber Music Society.
Giltburg gibt regelmäßig Liederabende in den renommiertesten Sälen der Welt, darunter das Concertgebouw Amsterdam, die Carnegie Hall, die Hamburger Elbphilharmonie, das Wiener Konzerthaus und das Southbank Centre. Er hat mit vielen Spitzenorchestern auf der ganzen Welt zusammengearbeitet, darunter das Philharmonia Orchestra, die Londoner Philharmonie, die Tschechische Philharmonie, die Osloer Philharmonie, die Dresdner Philharmonie, NHK Symphony und bei den BBC Proms. In der Saison 21/22 debütierte er bei der Santa Cecilia di Roma mit Kirill Petrenko.
Giltburg ist ein vollendeter Aufnahmekünstler und ist seit 2015 exklusiv für Naxos tätig. Für seine Rachmaninow-Konzerte und Etudes Tableaux erhielt er den Opus-Klassik-Preis für die beste Solisteneinspielung, für Schostakowitsch-Konzerte und sein eigenes Arrangement von Schostakowitschs 8. Streichquartett von Schostakowitsch. Außerdem erhielt er einen Gramophone Award für das Dvorak-Klavierquintett, das er zusammen mit dem Pavel Haas Quartett bei Supraphon einspielte, sowie einen Diapason d'Or für ihre letzte gemeinsame Veröffentlichung, das Brahms-Klavierquintett.
Giltburg ist es ein großes Bedürfnis, das Publikum auch außerhalb des Konzertsaals anzusprechen. Sein Blog Classical music for all richtet sich an ein Nicht-Fachpublikum und wird durch Artikel in Publikationen wie Gramophone, BBC Music Magazine, Guardian, Times und Fono Forum ergänzt. Während der Schließung im Frühjahr 2020 hat Giltburg regelmäßig Live-Aufführungen und Meisterkurse von zu Hause aus gestreamt, die über 1 Million Mal angesehen wurden. (Stand: November 2024)
Boris Giltburg war an folgendem Konzert der Bielefelder Philharmoniker beteiligt:
Spielzeit 2017/18
8. Symphoniekonzert